Held des Nahverkehrs
Heute stehen nur Alltagserledigungen auf dem Plan. Nichts Erwähnenswertes. Zumindest bis zum späten Nachmittag. Marian ist auch um kurz vor 17.00 Uhr noch nicht zuhause, und das bei einem Schulschluss von 15.08 Uhr (ja, das ist tatsächlich die offizielle Zeit). Der Weg ist weit, die Straßen sind voll, aber das passt einfach nicht. Echte Sorgen machen wir uns nicht, aber was ist da los? Kurz vor der Haustür treffen wir ihn.
Der Bus, der wie alle Busse hier nicht so nah am Fahrplan verkehrt, war offenbar schon weg, als Marian 3 Minuten vor Abfahrt die Haltestelle erreichte. Der nächste, eine halbe Stunde später, hat seinen Mitfahrwunsch fehlgedeutet, und ist hupend und winkend vorbeigefahren. Da hat Marian sich kurzerhand in der ihm völlig unbekannten Gegend eine U-Bahnhaltestelle gesucht, diese nach einer Viertelstunde erreicht, den Netzplan studiert, ist eingestiegen und erreichte einschließlich Umstieg letztlich sein Ziel. Das ist ziemlich cool.
Seine größte Sorge war, dass wir uns Sorgen machen, da das Kind leider ohne telefonierfähiges Handy unterwegs war.
Nächster Schritt: australische Mobilfunkkarten für die Kinder besorgen.
Nein, vorher noch Marian für seine selbstbewusste Problemlösung loben. Aber so ist das wohl, wenn man endlich 13 ist.
Immerhin sieht es hier so aus, in den Netzplänen und an unserer U-Bahnhaltestelle:
Positiver Nebeneffekt: nachdem wir bisher die U-Bahnvariante etwas zu unübersichtlich fanden und deshalb auf den Bus gesetzt haben, hat er heute bewiesen, dass wir wirklich keinerlei Bedenken haben müssen. Und viel schneller ist es so bei der optimalen Haltestelle und der optimalen Verbindung auch noch.
Na dann: allzeit gute Fahrt!
Marian, das war ja eine sensationelle Leistung! Immerhin ist Sydney kein Dorf. Mit deiner Aktion hat du wirklich Mut und Intelligenz bewiesen. Klasse! Kaum auszudenken, zu was du mit 26 Jahren im Stande bist. ;))