Südwärts
Der Donnerstagabend ist gut ausgefüllt. Keine Zeit für auch nur eine Blogzeile. Quentin verarbeitet sein neu gewonnenes Wissen in Sachen Judentum in Australien und seine Brüder machen sich auch an ihre Aufgaben. Wir Großen bereiten unsere Urlaubsreise vor. Ja, ihr habt richtig gelesen, denn am Freitag brechen wir auf in Richtung Süden. So wie es sich für einen anständigen Sommerurlaub gehört. Aber wie ihr wisst, ist hier unten alles anders herum. Und so packen wir erstmals wieder unsere langen Hosen, die dicken Jacken und warme Socken ein. In den Höhen Tasmaniens kann es nämlich selbst im Sommer empfindlich kühl sein. Immerhin ist das im Hinblick auf die Nord-Süd-Ausrichtung in etwa so , als würden wir von Weimar nach Oslo fahren. Carsten erklärte uns, das sei kurz vor der Antarktis. Pinguine soll es ja tatsächlich dort geben …
Zum ersten Mal lassen wir den Südrand Sydneys hinter uns und fahren nach Kiama. Bekannt vor allem für seine schönen weißen Strände begeistert uns eher das vulkanische Gestein, das ein ehemaliger Vulkan hier zurück gelassen hat, einschließlich eines Hohlraums, der zusammen mit dem einströmenden Meereswasser ein sehenswertes Schauspiel bietet. Ein Blowhole spuckt immer wieder einmal einen Schwall Wasser in die Höhe. Das funktioniert sogar bei dem äußerst geringen Seegang dieses Tages. Bei entsprechendem Seegang kann die Wassersäule bis zu 60 m die Luft ragen. Interessant.
Nach einer kleinen physikalischen Lerneinheit spazieren wir noch ein wenig weiter und entdecken neben einem aufgeschlossen Pelikan die größten Stachelrochen, die wir uns überhaupt nur hätten vorstellen können.
Die Weiterfahrt führt uns bei trübem Wetter durch einen nebulösen Regenwald. Die Wombats, auf die wir hier achten sollen, sehen wir leider nicht, lediglich das eine oder andere große Erdloch, das wir für den Eingang in einen Wombatbau halten.
Wir halten noch an einer besonderen Zugbrücke im Kangaroo-Valley, das nicht wegen dieser Tiere, sondern wegen des Kangaroo-Rivers so heißt, diesmal mit ingenieurtechnischer Lerneinheit,
und an den Fitzroy Falls, bei denen wir das in 80 m Tiefe herabstürzende Wasser im Nebel verschwinden sehen.
Und dann schauen wir mal wie weit wir noch kommen.