Mini Olympiade

Mini Olympiade

Januar 7, 2019 3 Von Bine

Ja, heute zieht es uns wieder einmal in den Olympic Park. Wir beginnen im Aquatic Centre. Wir möchten in die Bahnen der Olympiateilnehmer 2000 eintauchen.

Der große Komplex unterscheidet sich deutlich vom Olympiabad in München. Neben den 50m-Wettkampfbahnen gibt es ein weiteres frei zugängliches Becken mit acht 50 m-Bahnen und geringer Wassertiefe als Lehrschwimmbecken. Super. Außerdem gibt es einen großen Kinderspaßbreich mit Rutschen, Wasserstrudel und etlichen wirklich witzigen Wasserspielereien.

     

Der Eintrittspreis ist für unsere Familie mit umgerechnet 18 € sehr moderat, dafür ist bei weitem nicht alles im Preis inbegriffen. Die Nutzung eines Schließfaches zum Beispiel erfordert Zugriff auf unsere Kreditkarte in Höhe von 8 $. Den Sprung von den diving platforms, dem Sprungturm, kann man auch nur nach vorheriger Buchung wagen. Und der verlockende Zusatzspaß, der als riesige aufgeblasene Action-Insel vier Bahnen blockiert: mit 10 $ pro Kind wären wir dabei. Aber wir sind ja zum Schwimmen hier. Wie immer hat so eine Olympiaanlage schon eine besondere Ausstrahlung, die schlecht organisierte Umkleidesituation trübt das Vergnügen allerdings deutlich.

O

Das ist aber nur der erste Teil unserer heutigen Miniolympiade. Den zweiten Teil bestreiten wir als Zuschauer. Und zwar im Tenniscenter des Olympiaparks. Sydney International 2019. Das sind zwar nicht die Australian Open, die bald in Melbourne ausgetragen werden, aber immerhin handelt es sich um ein international besetztes Tennisturnier. Die Sache hat einen Haken. Als wir gegen 13 Uhr den Centercourt betreten, tut sich nichts, obwohl die Spiele bereits um 12 Uhr beginnen sollten. Der Grund war schon auf dem Weg vom Parkplatz aus spürbar: es regnet.

 

 

Immerhin fühlt es sich nicht kalt an und wir warten im überdachten Bereich auf den Beginn der Spiele, die nun für 13.30 Uhr angekündigt sind. Es folgen Verschiebungen auf 14 Uhr, dann auf 14.30 Uhr.  Mittlerweile fühlt es sich nicht mehr warm an. Die Gänsehaut in unseren kurzen Hosen und die kalten Füße in den offenen Schuhen lassen sich nicht leugnen. Üblicherweise leiden Tenniszuschauer im australischen Hochsommer unter brutaler Hitze. Haben wir ein Glück …!

Gegen 14:15 Uhr bewegt sich ein eifriges Putzteam über die zentrale Fläche des Interesses. Wasser wird abgezogen, die Fläche mit Handtüchern nachgetrocknet und nicht zuletzt mit Pustegeräten trocken geblasen. Immerhin Action auf dem Feld. Es gibt etwas zu sehen. Nur die Choreografie hätte noch etwas ausgefeilt werden können.

 

Das erste Spiel beginnt dann kurz nach 15 Uhr. Wir freuen uns, die Tennisdamen über das Feld flitzen zu sehen.

     

Dann sehen wir das nächste  Übel heranziehen. Prompt wird das Spiel beim Spielstand von 2:1 im ersten Satz unterbrochen.

Das war’s wohl erstmal. Der Hunger treibt uns hinaus und gerade als wir nach Sättigung und einem kleinen Spaziergang wieder zurückkehren, wird das Spiel mit anderthalb Stunden Verspätung fortgesetzt. Nur die Hartgesottenen harren noch aus. Unser Optimismus zahlt sich aus. Wir legen erst die Regenjacke, dann den Pullover ab; ich trumpfe mit meinem Sonnenhut und der Sonnenbrille auf, es ist warm. Hurra!

Die Australierin (WR 45) unterliegt der Italienerin (WR 27) in zwei Sätzen. Auch wenn wir uns unserer Wahlheimat verpflichtet fühlen, Giorgi war einfach besser. Ein sehenswertes Spiel. Da die Randbedingungen stimmen, schauen wir uns auch noch ein Herreneinzel an. Der Australier gewinnt. Na also. Und dann kurz vor Anbruch der Dämmerung reicht es aber auch. Motiviert für das nächste eigene Spiel („Können wir heute noch Tennis spielen?“) ziehen wir von dannen. Ein guter Tag, auch wenn Angelique Kerber leider erst morgen spielt. Dann allerdings hätten wir uns geoutet.