Heiter bis schaurig

Oktober 12, 2018 3 Von Bine

Das beste am Aprilwetter ist ja, dass es trotz seiner vermeintlichen Unberechenbarkeit doch irgendwie durchschaubar ist. Wenn man beim Aufwachen von draußen das vertraute, wenig verheißungsvolle Prasseln und Plätschern  hört, kann es nicht falsch sein, sich in seinem gemütlichen, kuschelig warmen Bett nochmal umzudrehen und auf baldige Besserung zu hoffen. Und tatsächlich: beim nächsten Augenaufschlag schimmert Sonnenschein durch die Lamellen. Na also!

Wir nutzen die Zeit, die nach dem späten Frühstück verbleibt, für einen Besuch der Zulassungsstelle, um die letzten Formalitäten im Zusammenhang mit unserem Auto abzuwickeln, eine Versicherung abzuschließen (was mit der tatsächlich seit gestern erfolgreichen Aktivierung meiner australischen Mobilfunknummer kein Problem mehr ist) und für einen ersten Besuch der hiesigen Bibliothek.

Ja, und ich bin nun im Besitz eines Bibliotheksausweises. Tatarataa!

Dann geht es nochmal in das riesige Shoppingcenter, das auf dem Weg liegt. Wir entdecken einen tollen Sportladen, den die Jungs nicht zuletzt der auffallend günstigen Preise wegen am liebsten leer gekauft hätten, und gehen dann für kurze Zeit getrennte Wege. Ich gebe mich den Witterungsbedingungen auch aufgrund der Prognose für die nächsten Tage geschlagen und kaufe mir eine zusätzliche, richtig lange Hose. Die Männer sichern unser Überleben und kaufen Leckereien ein. Allerdings verfehle ich den verabredeten Treffpunkt und irre durch die glitzernden Gebäude. (Und ich dachte, mein Orientierungssinn hätte sich nach einer üblen Anfangsphase hier wieder regeneriert …). Mit einer Viertelstunde Verspätung finden wir uns.

Die kalkulierbare Unberechenbarkeit des Aprilwetters gilt aber natürlich nicht nur am Morgen, sondern auch wenn man während des Tages ohne Regenschirm unterwegs ist. Als wir den Heimweg antreten fängt es prompt an zu regen und schon bald geht der Regen in heftigen Niederschlag über. Da wir nur 10 Minuten bis nach Hause brauchen ist letztlich aber meine Verspätung Schuld daran, dass nur Weniges an uns trocken nach Hause kommt. Meine neue Hose und die geliehenen Bücher aus der Bibliothek, die ich im Stoffbeutel unter meiner Jacke nach Hause getragen habe gehören glücklicherweise dazu… Wir verteilen fünf triefend nasse Hosen und Jacken, sowie diverse Taschen, Rucksäcke und Socken, ich schlüpfe in meine neue Ersatzhose und während unsere Sachen in Badezimmern und vor dem Kamin trocknen, kochen wir erstmal etwas Leckeres!

Und das Wetter kann uns für heute mal!